Naturheilkunde – was ist das ?

Naturheilkunde wird oft verwechselt mit Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) oder Homöopathie.. Tatsächlich ist sie aber ein Überbegriff für verschiedenen Heilmethoden, die auf natürliche Ressourcen zurückgreifen, um eine Krankheit zu behandeln oder um das Allgemeinbefinden während einer Krankheit zu bessern.

Der Begriff wurde 1848 von dem Arzt Lorenz Gleich geprägt. Entstanden ist sie auf den Grundlagen der Volksmedizin und wurde mit naturwissenschaftlichen Methoden verfeinert.
Die Homöopathie wird normalerweise nicht dazugezählt, sie bildet ein eigenes System, das auf einer völlig anderen Grundlage entwickelt wurde: der Ähnlichkeitsregel und der Potenzierung von Wirkstoffen.
Naturheilkundler setzen auf in der Umwelt vorhandene physikalische Reize wie Licht, Luft, Wärme, Kälte, Bewegung und Ruhe sowie Pflanzenwirkstoffe.

Die klassische Naturheilkunde, wie zum Beispiel von Pfarrer Sebastian Kneipp praktiziert, basiert auf den fünf  Säulen:

Ordnungstherapie (ausgewogenen Lebensführung in Einklang mit der Natur)

Phytotherapie  (Pflanzenheilkunde)

Hydrotherapie  (von Pfarrer Kneipp entwickelte Wasseranwendungen mit Wärme und Kältereizen zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten)

Bewegungstherapie (aktive körperliche Betätigung, Gymnastik, wandern, zur Stärkung des Kreislaufs)

Ernährungstherapie (vollwertige, natürliche Kost, der Erkrankung angepasste Diät)

Dem entsprechen auch die sechs Ordnungsprinzipien der hippokratischen Medizin:

  • 1. Der geordnete Umgang mit Licht, Luft, Wasser, Wärme, Kälte.
  • 2. Der maßvolle Gebrauch von Speise und Trank.
  • 3. Der Rhythmus von Bewegung und Ruhe sowie Arbeit und Freizeit.
  • 4. Der Wechsel von Schlafen und Wachen.
  • 5. Das Gleichgewicht durch Ausscheidungen und Absonderungen.
  • 6. Die Beherrschung der Gemütsbewegungen.

Diese hippokratische Medizin von vor über 2000 Jahren war bereits geprägt von der Vorstellung einer therapeutischen Einheit.

Im Grunde ist unsere Vorstellung von einer „Ganzheitsmedizin“ lediglich die Rückbesinnung oder Wiederentdeckung dieser alten Philosophie.

Praktische TIPPS:

Was tun bei Bluthochdruck ?

Zusätzlich zu den Ihnen vom Arzt verordneten Medikamenten, evtl. auch als alleinige Maßnashme bei Grenzwerthypertonie können Sie mit natürlichen Mittln ihren Blutdruck senken oder sogar normalisieren:

    1. Übergewicht reduziern: durch konsequente Gewichtsabnahme kann der Blutdruck um bis zu 30 mmHg gesenkt werden.
    2. Alkoholkonsum einschränken- Zehn Prozent des Blutdruckproblems in Deutschland stellt eigentlich ein Alkoholproblem dar! Von Bedeutung ist neben einer Reduzierung der Gesamtalkoholmenge insbesondere der Verzicht auf regelmäßigen täglichen Konsum.
    3. Kochsalzarme Ernährung: Entgegen der weit verbreiteten Ansicht ist es nicht mit einem Verzicht auf den Salzstreuer in der Küche und bei Tisch getan, den größten Teil des Natriums nehmen wir vielmehr über industriell gefertigte Lebensmittel zu uns. Konsequenz: frische Waren bevorzugen.
    4. Kaliumreiche kost: reichliche Zufuhr von Kalium ist die sinnvolle Ergänzung einer natriumarmen Ernährung. Oft sind Bananen das einzige Nahrungsmittel, das als kaliumreich bekannt ist; dabei enthalten sie nicht einmal die höchsten Konzentrationen dieses Mineralstoffs. Außerdem machen sie dick. Zu empfehlen ist vielmehr der Verzehr von Bohnen (insbesondere Sojabohnen)., Erbsen und frischen Kräutern.

Was tun bei zu niedrigem Blutdruck ?

    Kennen Sie das auch: morgens trotz ausreichendem Schlaf völlig  „erschlagen“ aufgewacht, nicht  „in Gang“ gekommen, trotz 2 Tassen schwarzem Kaffee beim Aufstehen vom Frühstückstisch Schwindel .
    Die Ursache ist oft ein niedriger Blutdruck.
    Neben  regelmäßiger sportlicher Betätigung  -  Joggen, Walken, Wandern, mehr Treppen laufen, weniger Fahrstuhl fahren - können sie auch sofort etwas mit Ernährungs- und Hydrotherapie erreichen:

    1. morgens eine Wechseldusche heiß/kalt – mit kalt aufhören!
    2. wer das nicht kann: die Füße und Unterschenkel bis zum Kniegelenk je 5 min abwechseln heiß und kalt abduschen (Von unten nach oben, mit kalt aufhören) , das bewirkt eine ähnlich gute Kreislaufanregung!
    3. Zum Frühstück keinen Kaffee oder Schwarztee, sondern eine Tasse (1gr) Fleisch- oder Gemüsebrühe, reichlich gewürzt mit schwarzem Pfeffer.
    4. während des Tages 2 Ltr. heißes Wasser trinken (Thermoskanne) alle  2 Std. 1 Tasse mit 1 Prise Ingwerpulver.
    5. Vor dem Schlafengehen ein ansteigendes Fußbad: 5 Ltr. warmes Wasser in eine Fußwanne geben und 5 Ltr. heißes Wasser allmählich zugießen. Dauer ca. 20 min.

Was tun bei beginnender Erkältung ?

    Es kratzt im Hals, die Glieder schmerzen, Sie fühlen sich müde und ausgelaugt und wissen: morgen habe ich eine dicke Erkältung!

Erkältungstee

  • ½ Stange Zimt
  • 4-5 Nelken
  • + 1 große Tasse Wasser
  • 3 min kochen
  • 20 min. ziehen lassen
  • + ½ Zitrone
  • + 1 Teel. Honig
  • danach vor dem Schlafengehen

ein Dampfbad:

    sie benötigen:

  • 2 Ltr. kochendes Wasser
  • eine große Schüssel
  • ein großes Handtuch
  • Folgende Zusätze tun besonders wohl:

  • eine Handvoll Kamilleblüten ( die Blüten sind besser als Fertiglösungen, da sie mehr ätherische Öle freisetzen)
  • zwei Teelöffel Salz (schleimlösend bei Inhalation)
  • ein bis zwei kleingehackte Zwiebeln (Vorsicht bei gereizten, empfindlichen Augen!)
  • ein bis zwei Löffel Thymiankraut (pflanzliches Mittel zum Schleimlösen zund Abhusten)
  • ein bis zwei Salbei- Blätter
  • Ätherische Öle (z.B. Anis- und Eukalyptus-Öl)
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